Hinterhölzl & Friends – Time for Blues – 24. März 2017, Sybille Kefer – CD-Präsentation – 20:00

CC Smaragd - Blues - Konzert - Hinterhoelzl Kurt

Wenn der Kurt Hinterhölzl und seine FreundePhilipp Huemer und Andreas Janschek zum Spielen kommen, wirds gemütlich.

Im Grunde, sagt Hinterhölzl, tue er nichts anderes wie im Berufsleben, “ich erzähl’ G’schichtln”. Botschaften bremst er darin aus, “ich will nur Stimmung vermitteln”. Er singt im Stil des Blues und Folk von Dingen, die ihm nahe und wichtig sind oder die er erlebt hat.
Das längst nicht mehr bestehende “Café Arabia” an der Landstraße, vom Rauch von der Decke bis zum Boden benebelt, bisweilen süßlich duftend, kramt er etwa aus der Erinnerung des Schülers hervor. In “Linz um Fünfe” schlendert er über das Kopfsteinpflaster des Pfarrplatzes, zu einer Zeit, als noch die Damen der Nacht nach dem letzten Freier aufs Morgenrot warteten. Er springt für die Erhaltung der “Wiaschdlschdandl” in die Bresche und nimmt uns in “Daham” mit in jenen Linzer Stadtteil, in dem er aufgewachsen ist: in die Neue Heimat, dort “wos an Feidl eigschdeggd hom – nua ned fias Headsal im Bam”.
An den hieb- und stichfesten Erfahrungen der Jugend ist nicht zu rütteln. “Raufen und Messer, das war nicht arg, weil es normal war”, sagt der Sohn eines Vöestlers. Als er mit zehn Jahren in die Fadingerschule kam, brauchte Hinterhölzl ein Jahr, “um mich erst einzupendeln, weil ich anfangs glaubte, hier geht es genauso, dass du dir einfach etwas nimmst oder jemandem eine krachst.”
Die Musik trat früh in sein Leben. Mit sieben Jahren ermöglichten ihm die Eltern den sechs Jahre währenden Geigenunterricht. Wenn es zur Stunde ging, wählte der kleine Kurti einen Schleichweg, denn “wenn mich die Neue-Heimater mit dem Geigenkasten gesehen hätten, wäre meine Reputation im Arsch gewesen”. Mit 16 kauft er sich die erste akustische Gitarre, bündelte sich im reifen Alter mit Gleichgesinnten zur Coverband “Se Sensationals” und scheut sich als Frühsechziger nicht, mit Philipp Huemer (Geige, Chor) und Andreas Janschek (Bass, Chor) seine eigenen Lieder zum Publikum zu bringen.

Zigeuner fressen Kinder?

An Stoffen, die ihn berühren und in Dialekttexte gegossen werden wollen, fehlt es nicht. “Ich schreibe gerade ein Lied über Zigeuner – auch wenn man das nicht sagen darf.” Den Anstoß gab das Buch “Die Vöest-Kinder”, in dem er etwas las, das er schon als Bub mitbekommen hatte, der mit Kindern aus einem Zigeunerlager im Zöhrdorferfeld in die Schule ging: Dass manche Leute sagten, die Zigeuner fressen Kinder. “Da hab’ ich mich wieder so über die Borniertheit dieser Menschen geärgert, die eh im Krieg waren und alles Schlimme mitgemacht haben und dann so deppert sind und so etwas erzählen. Aber recht viel gescheiter sind wir in der Welt offenbar auch nicht geworden”, sagt Hinterhölzl.
Und so wird daraus wieder ein G’schichtl, das es zu erzählen gilt.

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