MUDDY WHAT? / SA 30.3.20h30

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Da formiert sich eine Band vor guten 2 Jahren neu, absolviert ein Riesenkonzertprogramm und bringt dann eine sagenhafte CD raus. Muddy What? ist eine Münchner Bluesformation bestehend aus „Lady first“ Ina Spang/Gitarre und Mandoline, ihrem Bruder Fabian Spang/Gesang und Gitarre, Michael Lang/Drums und Bass und dem in München nicht unbekannten Harper Hubert Hofherr. Am 15. März 2018 ist nun Release Party für das Album „Gone From Mississippi“ mit 11 Bluestiteln drauf. Davon sind 7 Titel von Muddy What“ selbst bzw. von der Band arrangiert, 2 Titel stammen von den Altvätern des Blues Muddy Waters und Robert Johnson und 2 Titel von Jimi Hendrix. Eine bunte Mischung also, wenn man hier eine nahezu akustisch performende Band zu Grunde legt. Zwei Dinge fallen beim Hören sofort auf: Die tiefe, intensive und fast mystische Stimme von Fabian Spang und das positive Einwirken von der nicht alltäglichen Mandoline, wie sie von Ina Spang gespielt wird. Das Album ist ganz nach Redaktörsgusto als dreiseitiges Pappcover mit umfangreichen Informationen zur Produktion samt Booklet mit zahlreichen Studiobildern und Textfragmenten.

Die Titelauswahl und -zusammenstellung überrascht. Das Album startet mit Bluesstandards wie „Mannish Boy“, elektrisiert und elektrisierend mit Wah-Gitarrensound und Robert Johnsons „Love in Vain“ akustisch mit endsstarken Tempowechsel eingespielt. Dann aber wechseln sich Funk- und Soulnummern wie „Moving On“ von Muddy What? selbst und „Fire“ von Jimi Hendrix ab. Während die Jimi Hendrix Version noch mehr rocklastig war, ist die Muddy What? Variante unheimlich funky mit einer Harp, die glatt den Bläsersatz einer Soulband wegfegt. Der „Blues Trailer Blues“ bringt den Zuhörer dann wieder in die ruhigen Bahnen des Blues, des Mojozaubers und der unendlichen Freiheit der Straße. Hier ist ein Mandolinensolo von Ina und dort die virtuose Harp von Hubert Hofherr. „One more time“, wiederum aus der Feder von Muddy What?, ist eine kleine Kehrtwendung mit einer Folkballade – Mandoline, Harp und ein Gesang, der einen in die Berge des amerikanischen Hinterlandes versetzt. Und dann der harte Blues in „Your life is broken“, das Intro erinnert wohlwollend an ein Elmore James Lick – elektrisch, schnell und modern. Die traurige Seite des Lebens besingt der langsame Blues „Sad Smile“, sparsam eingespielt, spannende Auflösung, elektrische und verzerrte Gitarre und die Harp aus der Tiefe des Hallraums. Den gleichen moderne Bluessound findet man dann auch in „If 6 was 9“, wobei der Song wieder der Blues in Funkpelz ist. Das Keyboardriff ist funky und Huberts schnelle Harp steuert dann wieder den Blues bei. Der Abschluss des Albums ist das Bluegrass Traditional „Nine Pound Hammer“, das ebenso als Bluegrassnummer samt Mandoline von Muddy What? eingespielt wurde.

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